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Nord-Ostsee-Kanal 120 Jahre alt

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Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) führt von der Unterelbe bei Brunsbüttel zur Ostsee bei Kiel-Holtenau. Er ist 98,6 km lang und erspart Schiffen, die zwischen Nord- und Ostsee verkehren, rund 250 sm, weil sie nicht um Jütland herum durch das Skagerrak und das Kattegat laufen müssen. Bei km 40,7 (von Brunsbüttel aus gezählt) zweigt der Gieselaukanal ab; er wird nur von der Sport- und Kleinschifffahrt befahren und führt durch die Eider in die Nordsee. Schleusen an den Ausfahrten trennen den Kanal von der Elbe, der Nord- und der Ostsee mit ihren wechselhaften Wasserständen ab.

Der NOK wurde 1895 – vor nunmehr 120 Jahren – eröffnet. Seit langem ist er der bedeutendste Kanal weltweit. Ein Drittel aller Container, die in Hamburg verschifft werden, kommt aus den Ostseehäfen oder ist für sie bestimmt. Kleinere Containerfrachter, Feeder-Schiffe, transportieren diese Container durch den NOK in ihre Bestimmungshäfen. Dadurch ist der Kiel-Kanal, wie er international heißt, stärker frequentiert als der Panama- und der Suez-Kanal zusammen, egal ob nach Schiffen (Sportboote nicht mitgerechnet) oder nach Ladung gezählt wird.

Vor hundert Jahren wurde nachhaltig gebaut. Die beiden großen Schleusen in Brunsbüttel, die „neuen“ Schleusen, sind Baujahr 1914; die alten, kleineren Schleusen, stammen aus 1897. Natürlich müssen sie häufig repariert werden. Zumeist läuft der Schiffsverkehr dann weiter, aber 2013 konnten acht Tage lang keine großen Schiffe den Kanal passieren. Am 11.4.2014 bewilligte daraufhin der Haushaltsausschuss des Bundestages 485 Mio Euro für eine neue Schleuse in Brunsbüttel.

Auch das Profil der 20 Kilometer langen Oststrecke bei Kiel ist sehr alt; es stammt aus dem Jahre 1914 und muss dringend ausgebaut werden. Kurven müssen begradigt und die Fahrrinne muss verbreitert werden. Am 6.6.2014 bewilligte der Haushaltsausschuss 265 Millionen Euro für die Oststrecke. Anfang 2015 begannen erste Bauarbeiten; sie sollen zehn Jahre dauern. Nach Fertigstellung der neuen Schleuse und nach dem Ausbau der Oststrecke werden Schiffe von bis zu 280 m Länge (bisher 235 m) den Kanal befahren können.


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